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Thur+: Abschnitt Bürglen, Sanierung Mündung Rütibach

 

Bauabnahme Rütibach

Am 5. Oktober 2023 haben Vertreterinnen und Vertreter der Bauherrschaft, der Projekt- und Bauleitung sowie Beteiligte des Bauunternehmens, der Bürgergemeinde Bürglen, der Jagd- und Fischereiverwaltung und vom Forstrevier das neu erstellte Bauwerk abgenommen.

Rolf Maag unterschreibt die Bauabnahme.
Rolf Maag, Gesamtprojektleiter Thur, unterschreibt die Bauabnahme.

Das vier Meter hohe Betonbauwerk an der Bachmündung, das die Wanderung der Fische bisher erschwert hat, wurde entfernt und durch einen gestuften Bachlauf ersetzt.

Bachmündung
Drohnenaufnahme der neuen Bachmündung.

Alle Beteiligten sind sehr erfreut über das Ergebnis und die sehr gute Zusammenarbeit aller. Der Gesamtprojektleiter Thur, Rolf Maag, durfte Edelkrebse sowie eine Groppe in den neuen Bachlauf einsetzen.

Edelkrebs
Die Edelkrebse stammen vom Oberlauf des Rütibachs.
Groppe
Die Groppe versteckt sich links im Bild.
Die Krebse und die Groppe werden ausgesetzt
Rolf Maag setzt die Edelkrebse und eine Groppe aus.

Die Tiere hatte der Fischereiaufseher Marius Küttel zuvor etwas weiter oben im Rütibach gefangen. Ob sich nun auch die Zielart des Projekts – die Bachforelle – wieder ansiedelt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. 

Krebse im Wasser
Es dauert nicht lange bis sich die Krebse verstecken.

Im Auenwald wurden Faschinen eingesetzt. In den nächsten Wochen wird der Auenwald bepflanzt und die Deutsche Tamariske gesetzt.

Bachlauf
Jetzt können die Fische aus der Thur wieder in den Rütibach aufsteigen.

Diese Pflanze war früher an der Thur heimisch, ist durch die Verbauungen und damit fehlenden nährstoffarmen Kiesflächen ausgestorben. Die eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) stellt Stecklinge aus dem Alpenrhein der seltenen Pflanze zur Verfügung, die von der Rütibachmündung aus die Thur wieder erobern soll. 
 

Deutsche Tamariske
Die Deutsche Tamariske soll die Thur vom Rütibach aus wieder besiedeln. (Bild: Insa Will)

Spatenstich 

Am Freitag, 5. Mai, erfolgte im Beisein der Projektbeteiligten der Startschuss für die Sanierung der Mündung des Rütibachs. Bislang fiel der Rütibach bei der Mündung in die Thur über ein rund vier Meter hohes Betonbauwerk hinab. Dieses wird im Zuge der Sanierung abgebrochen, da es die Wanderung von Fischen und Kleinlebewesen behinderte und den natürlichen Geschiebetransport erschwerte. Durch die Anordnung von mehreren Querriegeln und Becken aus Blocksteinen sollen Fische wie beispielsweise die Bachforelle die Höhendifferenz künftig überwinden können. Die Mündung wird zudem leicht versetzt und durch das angrenzende Waldstück zu einem Bachdelta erweitert. Mit der Sanierung soll die Längsvernetzung des Rütibachs mit der Thur wiederhergestellt werden, um ein Auengebiet mit grossem ökologischem Potenzial zu schaffen. Der Abschluss der Arbeiten wird im September 2023 erwartet. 

Spatenstich Sanierung Mündung Rütibach in Istighofen. 

Ausgangslage

Der Rütibach fliesst von Neukirch a.d.Thur über Buhwil bei Istighofen in die Thur. Bei der Einmündung fällt der Bach über ein rund 4 m hohes, künstliches Betonbauwerk in die Thur. Dieses Betonbauwerk stellt ein Hindernis für die Wanderung von Fischen und Kleinlebewesen sowie den Geschiebetransport dar.

Die Wanderung der Bachforelle wird durch die Sanierung des Rütibachs erleichtert.
Bild: Rainer Kühnis

Der Projektanstoss erfolgte durch den Nature Made Star Fonds der beiden Kraftwerke Au-Schönenberg und Bürglen. Die Jagd- und Fischereiverwaltung möchte den Absturz aufheben und durch eine fischfreundlichere Lösung ersetzen. Ein Vorprojekt wurde in Zusammenarbeit mit den beteiligten Fachstellen und der Gemeinde Bürglen entwickelt. Es wurden verschiedene Varianten aufgezeigt und ausgewertet. Die Bestvariante wurde zu einem Bauprojekt ausgearbeitet.

Projektbeschrieb

Die Neugestaltung der Bachmündung in die Thur umfasst die zentralen Gestaltungselemente; Rauhgerinne-Beckenpass und Auengestaltung Bachdelta. Der Beckenpass im Gerinne des Rütibaches soll auf eine fisch- und geschiebegängige Art die Absturzhöhe von rund 4 m überwinden. Hierfür werden bogenförmig angeordnete Querriegel und Becken ausgebildet. Die Ufersicherung erfolgt mit Blocksteinen. Oberhalb der Ufersicherung wird mit ingenieurbiologischen Massnahmen gesichert. Der Bereich des Bachdeltas soll sich eigendynamisch entwickeln. Durch Seitenerosion des Rütibaches und der Thur entwickelt sich ein kleines Auengebiet. Eine versteckte Sicherung mit Blocksatz verhindert die Seitenerosion des Thurvorlandes. Durch die Längsvernetzung des Rütibachs mit der Thur wird ein hoher ökologischer Nutzen erreicht. Im Bereich der Mündung wird ausserdem ein Auengebiet mit grossem ökologischem Potenzial geschaffen.

Situationsplan

Auflageprojekt (Auszug)

Projektstand

Das Projekt Sanierung Mündung Rütibach wurde vom Regierungsrat des Kantons Thurgau für die Durchführung des Verfahrens freigegeben und lag von 30. September bis 20. Oktober 2022 in der Gemeinde Bürglen öffentlich auf. Es sind keine Einsprachen eingegangen.